Montag bis Freitag 12-21.30 Uhr
Samstag + Sonntag 10-21.30 Uhr
Mars Silent Green
Gerichtstraße 35
13347 Berlin-Wedding
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Berlin hat an ausgefallenen Locations einiges zu bieten. Auf unserer steten Reise durch die Berliner Gastronomie begegnet man immer mal wieder besonderen Räumlichkeiten: Gefängnisse, ehemalige Stasi-Archive oder Kapellen. Auch das Mars Silent Green und die zugehörigen Veranstaltungsräume verwandeln einen Ort unschönen Ursprungs in eine ganz besondere Location.
Gelegen ist das moderne Café in einem ehemaligen Krematorium von Anfang des 20. Jahrhunderts, dessen großer Gebäudekomplex mit dem Projekt Silent Green mit Berliner Kreativität in ein Kulturquartier verwandelt wurde. Betritt man die Anlage von der Gerichtstraße aus, trifft man zunächst auf das little Mars, ein Snack Deli, in dem leichte Lunch- und Tagessnacks wie Panini, Focaccia, Kuchen und Eis angeboten werden. Von diesem vorgelagerten Häuschen aus kann man durch die Pforte einen Blick auf das beeindruckende Hauptgebäude erhaschen, in dem sich auch das Mars Silent Green befindet.
Wer bei einem Krematorium an einen unfreundlichen, düsteren Ort denkt, irrt. Das historische Gebäude und seine sehr grüne Anlage allein sind einen Besuch wert. Über eine Wiese führt ein Pfad auf das Hauptgebäude und den dazugehörigen Kuppelsaal zu, dem großen Konzert- und Veranstaltungsraum. Ich durfte ihn vor einiger Zeit schon einmal kennenlernen und war begeistert. Angeschlossen ist die „Betonhalle“, ein Kellergewölbe, welches auch als Ausstellungsraum genutzt wird – ab 09.06. gibt es hier eine Ausstellung der belgischen Filmemacherin Agnès Varda.
Biegt man vor dem Innenhof des Hauptgebäudes links ab, trifft man nun auf das Mars Silent Green. Dessen loftiger Innenraum verströmt Coolness und Wärme zugleich. Angelockt von den Sonnenstrahlen und den sattgrünen Bäumen genießen wir unseren umfangreichen Brunch allerdings lieber auf der schönen Terrasse.
Jener startet mit Strammer Max-Waffel. Eine nach dem Chicken-Waffle-Konzept erdachte herzhafte Waffel mit Avocadocreme, Spiegelei und Wildkräutersalat, letzterer stammt vom Dachgarten. Grün, frisch und würzig ist diese leckere Kreation, zu der wir den optionalen Kochschinken gar nicht brauchen. Wie alle Fleischwaren im Mars ist der Schinken lediglich als Option gedacht, die Grundausrichtung des Menüs ist vegetarisch-vegan.
Hinsichtlich der Zutaten wird nach Möglichkeit biologische, fair produzierte und regionale Ware eingekauft, zumindest in einem Rahmen, der es ermöglicht auf Qualität zu achten und gleichzeitig die Preise auch für den Weddinger Kiez zugänglich zu lassen. Das Veranstaltungstechnik-Catering ist komplett Bio-zertifiziert.
Das Grüne Frühstück kommt mit Hummus und Kichererbsen in Tahini-Joghurt orientalisch daher, angerichtet wird dann auch in einer Bowl aus knusprigem Fladenbrot. Die Falafel zählen mit zu den besten, die ich je gegessen habe – dabei bin ich bei diesem Thema sehr wählerisch. Es folgt ein Brunch-Muss: ein butterweiches 68°-Ei auf einer Rosmarinwaffel mit Spinatsalat und Sauce Béarnaise. An dieser Stelle weichen wir doch etwas von der vegetarischen Richtung ab und genießen dazu köstlichen gebeizten Ikarimi-Lachs. Der Lachs ist ebenfalls Teil unseres Highlights: die Aromenfülle des gerollten Pancakes mit Hoi-Sin-Sauce und Limettenlachs begeistert uns sehr.
Unter der Woche ist das Mars Silent Green zum Lunch, Kaffee und Kuchen sowie für Dinner-Snacks und Drinks geöffnet. Am Wochenende lockt der ausgedehnte Brunch von 10-15 Uhr auf die grüne Terrasse, welche sich an den Friedhof neben der Anlage schmiegt. Dank seiner dichten, aber gepflegten Begrünung schottet er vom Trubel der Stadt ab. Zwischen dem hohen Kreamtoriumsgebäude und den Bäumen kann man sich eine angenehme Ruhepause gönnen. Und diese hat man manchmal ebenso nötig wie einen leckeren und umfangreichen Brunch.