Mittwoch bis Sonntag 17-0 Uhr
Luna d'Oro
Auguststraße 24/25
10117 Berlin-Mitte
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And the Oscar goes to … Gäbe es einen Academy Award für Restaurants, in diesem Jahr ginge er an das Luna d’Oro in Clärchens Ballhaus. Seit Ende September wird im unteren Ballsaal der 111 Jahre alten Berliner Institution nicht mehr geschwoft, sondern aufgetischt. Und zwar nostalgische Klassiker wie Königsberger Klopse, Scholle „Müllerin Art“ oder Wackelpudding mit Vanillesauce. Das Ambiente? Berlin von seiner schönsten Seite!
Wir kommen viel rum in der Stadt, besuchen ständig neue Orte und herausragende Restaurants. Es braucht ein bisschen was, echte Begeisterung in uns auszulösen. Manchmal aber steigt in uns Euphorie auf, wenn wir etwas Neues entdecken. Und manchmal, ganz selten, steigert sich diese auch zur Hysterie. So zuletzt im Luna d’Oro, nach dem Veronika das nächste perfekte Restaurant-Konzept des Kulturinvestors Yoram Roth.
Der Weg von der Auguststraße zum Clärchen hinter ist der alte geblieben. Der morbide Charme der Fassade auch. Selbst im Eingang wähnt man sich noch in Altbekanntem. Doch dann geht es los, das Erlebnis Luna d’Oro. Es passiert eigentlich gar nicht so viel und doch macht es vom ersten Moment an glücklich, hier zu sein.
Vom ersten Blick in die behutsam gestalteten historischen Räume über die souveräne Begrüßung durch Gastgeberin Claudia Steinbauer bis zu den hervorragenden Drinks, dem genial einfachen, aber perfekt zubereiteten Essen und dem bunt gemischten Publikum vom Altberliner bis zum Promi – hier macht einfach alles richtig viel Spaß.
Beinahe wähnt man sich im Filmset einer weiteren Staffel „Babylon Berlin“. Filmreif ist es, das Interieur des Luna d’Oro. Der Szenenbildner Uli Hanisch war die perfekte Besetzung dafür. Er spinnt die Geschichte des Hauses im Innern weiter. „Als hätten wir die Wände so ein bisschen hinter den Tapeten und charmante Möbel von damals noch im Keller gefunden”, beschreibt es Claudia Steinbauer.
Nicht nur die herausgearbeitete Wandmalerei des tanzenden Paares versprüht dabei die Eleganz vergangener Tage. Auch die neu gepolsterten alten Stühle und die Sitzbänke, die an alte Kirchenbänke erinnern, tragen zur nostalgischen Atmosphäre bei. Das junge Berlin hat hier ausnahmsweise keine Rolle gespielt. Und doch wirkt dieser Ort dank zahlreicher moderner Designelemente nicht altbacken.
Ebenso verhält es sich mit der Küche des Luna d’Oro, der Tobias Beck als Executive Chef und Jugendfreund Paul Gerber als Küchenchef vorstehen. Beck, der zuvor unter anderem im Noma in Kopenhagen und bei Francis Mallmann in Argentinien agierte, und Gerber, der zuletzt die Küche des Berliner Open-Fire-Restaurants Ember leitete, haben eine spannende Karte kreiert. Bodenständig, oft nostalgisch, immer aber hervorragend zubereitet sind ihre Gerichte.
Bei den Vorspeisen haben uns die frittierten Spreewaldgürkchen mit Dill-Dip und ein Tatar vom leicht gereiften Saibling mit Apfel und Meerrettich auf Sellerie-Carpaccio besonders gut gefallen. Bei den Hauptgängen gerieten wir insbesondere bei den exzellenten Königsberger Klopsen mit Kartoffelbrei und Rote-Beete-Salat ins Schwärmen. Dicht gefolgt vom knusprigen „Goldbroiler“ auf einer mit Bratensaft veredelten Brotscheibe.
Von der Cocktailkarte haben wir den geklärten Cosmopolitan gekostet, den wir wunderbar berauschend fanden. Er sorgte dafür, dass am Ende auch noch Platz für zwei Desserts war: Götterspeise aus eigens extrahiertem Waldmeister mit Vanillesoße und ein schlicht perfektes Spaghettieis, bei dem die Sahne im Innern leicht gefroren ist. So wie es sein soll.
Resumé: Das Luna d’Oro ist der perfekte Ort für jeden Anlass. Ganz gleich ob erstes Date – wir lieben die schmeichelhafte Beleuchtung – eine gesellige Runde mit Freunden oder Familie oder auch ein Geschäftsessen: in Clärchens Ballhaus ist man ab sofort immer richtig!