Restaurants
Dienstag bis Samstag 18-1.30 Uhr
Klinke
Dresdener Str. 119
10999 Berlin-Kreuzberg
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Wenn man die Tür öffnet und aus dem verregneten Berlin in den warmen und wohl duftenden Speiseraum der Klinke eintritt, fühlt man sich augenblicklich an die gute Stube der Großeltern erinnert. Dabei ist es gewiss nicht das Design des Interieurs, das dieses Gefühl hervorruft, denn das Lokal im Herzen Kreuzbergs zeigt sich modern und gleichzeitig klassisch – ein eleganter Brückenschlag zwischen den verschiedenen Seiten Berlins.
Es ist viel eher dieses Gefühl des Willkommenseins, das angenehme Stimmengemurmel und die angenehme Atmosphäre, die an schöne Kindheitserinnerungen denken lassen. Seinen Beitrag dazu liefert auch der äußerst freundliche und warme Service, der uns umgarnt, als seien wir endlich mal wieder zu Besuch in der Klinke. Wie schön, dass sich auch das Konzept der Küche in dieses familiäre Gefühl einreiht. Deutsche Kost, zum Teilen gedacht, dazu frisch gezapftes Bier, ein schönes Glas Wein oder einer der raffinierten und einzigartigen Drinks.
Wenn man hört, wie es zu diesem Restaurant kam, wundert man sich über dieses geborgene Gefühl von Familie nicht mehr: Lilo, Moritz und Jette sind drei Geschwister aus Kreuzberg, die sich hier ihren kulinarischen Traum verwirklichen und einfach die Küche auf den Tisch bringen, die ihnen schmeckt. Ihr Familienname: Klinkenberg – somit sei auch das geklärt.
Wer gut aufgepasst hat, kommt auch schnell darauf, woher der Name für den Lieblingsdrink des Lokals stammt: Limoje zeigt auf schmackhafte Weise, dass deutsche Küche und fancy Drinks ziemlich gut zusammenpassen. Überhaupt bietet die Getränkekarte für jede*n etwas: alkoholfreie Biere treffen die perfekte Balance aus erfrischend und wohlschmeckend ebenso wie der Slushie der Woche, der einfach Spaß macht. Genau wie Frozen Riesling und Frozé – gefährlich gut.
Beim Eintreffen der Speisen am Tisch fällt der erste Blick unweigerlich auf die besonders geformten Teller, die eine Kopie der Viktoriahügel im Kreuzberg sind, eine weitere Anspielung auf die Herkunft der der drei Geschwister Klinkenberg. Das Geschirr bietet die perfekte Bühne für den bunten Reigen von Speisen, der sich uns darbietet.
Das Backhendl auf Senfmayonnaise mit Kresse ist eine perfekte Mischung aus knusprig und zart, das Gulasch vom Rind könnte in seiner Sämigkeit von der Mittagskarte eines Metzgers stammen. Mit den Kaspressknödeln dazu vergisst man ganz, dass man im verregneten Berlin und nicht in der guten Stube bei Omi sitzt. Die Kohlroulade mit Hirse ist vegan und transportiert dennoch das Sonntagsbratengefühl. Auch die Beilagen wie Gurkensalat und Buttergemüse vermitteln das „Zuhause“-Gefühl mit ein wenig besonderem Twist, ohne das Original jemals zu weit verformen zu wollen.
Und da im zweiten Magen ja bekanntlich immer noch Platz für Dessert ist, kann man auf den Kaiserschmarrn selbstredend nicht verzichtet. So hat man schließlich Wärme gesammelt, die einem die nächsten grauen Wochen eträglicher machen. Und wenn diese zu Neige geht, geht es eben wieder ab nach Kreuzberg in die Klinke.
