Täglich ab 18.00 Uhr
Kink Bar & Restaurant
Schönhauser Allee 176
10119 Berlin-Prenzlauer Berg
.Anfahrt planen
Ja, wir sind spät dran mit unseren Lobpreisungen auf das Kink. Bereits im letzten Jahr – diesem so ganz anderen Coronasommer 2020 – schlich sich diese Neueröffnung mit der ikonischen Lichtinstallation auf wohl jede To-Eat-Liste der Hauptstadt-Foodies. Das mussten wir endlich auch testen. Und was soll man sagen, wir müssen uns all den vorangegangenen Lobpreisungen anschließen.
Gründer Daniel Scheppan und Oliver Mansaray haben hier auf dem Pfefferberg einen lässig-coolen Ort geschaffen, an den man immer wieder zurück kehren mag. Das hat viele Gründe. Zum Ersten sei hier das ungewöhnliche und doch überaus zugängliche Aromenspiel genannt, das der Michelin-erfahrene Headchef Ivano Pirolo und Barchef Arun Naagenthira Puvanendran hier gemeinsam kreieren.
Denn, auch das direkt vorausgeschickt, der Zusatz "Bar" spielt im Kink eine ebenso bedeutende Rolle wie das "Restaurant". So finden sich auf Bar- und Speisekarte spannende Kombinationen, die sich alles andere als langweilig lesen und sich noch weniger in Schubladen stecken lassen – Und doch erschließen sie sich einem beim ersten Bissen. Denn schlussendlich geht es hier eben um Genuss. Doch auch der liebt manchmal eine kleine Herausforderung, hin und wieder einen kleinen kulinarischen Schubser: Spargeleis und Schwarzer Knoblauch als Dessert? Wenn es so daherkommt wie im Kink bitte sehr!
Für den erfindungsreichen Umgang mit Aromen, Geschmäcken und Texturen träfe der Begriff Fusion wohl am ehesten zu. Fusion, das sich auch mal was traut. Gut, wenn man da ein hauseigenes Labor hat, um sich von keiner Beschaffenheit eines Produkts oder dessen Saison limitieren zu lassen. Ja, wirklich: ein eigenes Labor in der Bar!
Eine Extraerwähnung verdient an dieser Stelle übrigens auch die hervorragende Weinauswahl von Sommelier Edric Kent, die sich ebenso wenig schubladisieren lässt. Naturweine nebst Klassikern, Traditionsbetriebe und "Junge Wilde". Ebenso wie Bar und Küche eben: Keinerlei Dogmen, dafür großer Genuss. Und so stimmen wir bei unserem Besuch ins Schwärmen unseres Sommeliers Max – denn seine Empfehlung zum Oktopus respektive zur Taube umtänzeln die Aromen perfekt.
Ersterer erhält dank Tamarilo und Chicoree eine willkommene Frische, während unser persönlicher Star auf letzterem übrigens der Mangold ist, wenngleich sowieso alles köstlich schmeckt. Zumal wir uns an einem wirklich einmaligen Ort befinden, der sich so auch im hippen LA befinden könnte.
Das historische Fabrikgebäude, eklektisches Interieur, die großen alten Linden und Kastanien, die in Berlins zweitältesten Biergarten für heimeliges Flair sorgen, und dann diese sagenhaften 100 Meter lange Lichtinstallation aus roten Leuchtstoffröhren des Schweizer Künstlers Kerim Seiler. Das alles sorgt im Kink für einen unvergleichlichen Flair. Und dann ist da noch der wirklich außerordentlich angenehme Service. Professionell aber sympathisch, ebenso gut organisiert wie herzlich, unaufdringlich und doch stets zuvorkommend – so geht guter Service!
Oder wie Inhaber Oliver Mansaray, der vorher unter anderem im Panama sein Unwesen trieb, es trefflich ausdrückt: “Ein Kellner muss die Empathie besitzen, um die Vorlieben der Gäste einzuschätzen. Nicht nur mit Bezug auf die Speisen- und Getränkewahl, sondern auch wie viel Kontakt und Information sie im Laufe des Abends wünschen.” Genau so ist es im Kink; und ganz nach seinem Motto kamen wir als Fremde und gingen als Freunde (und Fans). Hiersein ist herrlich.