Hotels
Meine Besuche in Berlin sind davon geprägt, immer wieder in ein anderes Viertel einzutauchen – wenn auch leider immer nur kurz. Dieses Mal fiel meine Wahl auf die umtriebige Szene des Prenzlauer Berg. Hier lädt das Hotel Oderberger mit vielen charmanten Details dazu ein, mit allen Sinnen in ein Stück Berliner Leben einzutauchen.
Schon bei der Ankunft öffnet sich im Foyer der faszinierende Blick auf das dahinterliegende „Stadtbad“. Die mit hohem ästhetischen Anspruch neu belebte historische Schwimmhalle empfinde ich als ein echtes Highlight.
Bereits Anfang des zurückliegenden Jahrhunderts befand sich hier eine öffentliche Badeanstalt, in der die Kiezbewohner Duschen und Bäder genossen. Heute gönne ich mir, im 20 Meter-Pool ein paar ruhige Bahnen in Rückenlage zu ziehen und die liebevoll restaurierten Motive der Sandstein-Galerie zu bestaunen.
Dabei folge ich in Gedanken der faszinierenden Vorstellung, dass sich das Becken in nicht einmal zehn Minuten hydraulisch schließen lässt, so dass der Raum ein herrliches Ambiente für festliche Abendveranstaltungen schafft.
Überall entdecke ich im Hotel Oderberger beeindrucke Details, die offenbaren wie sehr die Berliner Besitzerfamilie die Geschichte des Gebäudes bei der Instandsetzung wertgeschätzt hat. So ist vor gut zwei Jahren ein Boutique Hotel entstanden, in das man sich mit Freude nach Meetings, Museumsbesuchen oder einem Shopping-Bummel zurückzieht.
Die Liebe zu den historischen Wurzeln des Hotels ist mit vielen Zitaten in die Modernisierung eingeflossen. An den über 100 Jahre alten hölzernen Türen der damaligen Umkleidekabinen blättert die Farbe in wunderschönen Tönen – sie sind jetzt in Glas eingefasst und dürfen auf diese Weise immer noch ihre alte Funktion erfüllen.
Die Glasbausteine, durch die in der alten Badeanstalt das Licht hineinfloss, haben heute einen Platz im Restaurant gefunden und zieren den Tresen. Ein riesiger Holztisch, den ich auf einem historischen Foto entdecke, steht detailgetreu restauriert und in voller Pracht direkt darunter.
Die 70 Zimmer und zwei Appartements zeichnen sich durch eine wohltuende Klarheit aus, die keinen Komfort vermissen lässt. Eichendielenböden, Wannenbadkacheln an den Wänden, beeindruckende Fenster- und Raumhöhen und schöne Ausstattungsmaterialien sorgen für Wohlgefühl.
Das Frühstück leistet gleich in doppelter Hinsicht einen perfekten Start in den Morgen. Die außergewöhnlichen Räumlichkeiten des Restaurants Oderberger öffnen sich über drei Ebenen mit über 15 Meter Raumhöhe. Die unterste Ebene war einmal der Heizungskeller des Stadtbades – daran erinnern die belassenen Armaturen noch immer.
