Vorübergehend geschlossen!!!
Es gibt Restaurants, in denen man sich so wohl und geborgen fühlt, dass sich auch der aktuell nicht vorhandene Berliner Sommer aushalten lässt. Genau so ein Restaurant ist die Holly Gastrobar. Hier überzeugt nicht nur die exzellente Küche und Weinauswahl, sondern auch die warme Art der Inhaber. Ein Komplettpaket, welches uns nicht zum ersten Mal einen gelungenen Abend bereitet hat.
Geleitet wird die Holly Gastrobar nahe der Boddinstraße von Fernanda und Simon – Partner privat wie beruflich, – die das Restaurant 2021 eröffnet haben. Häufiger Gast im Restaurant ist der gemeinsame Sohn, was eine sympathisch-familiäre Atmosphäre schafft. Fernanda ist die gute Seele im Service, Wein- und Biersommelière sowie Mama. Partner Simon ist Küchenchef und kreiert gemeinsam mit seinem Team herrliche Speisen aus lokalen Produkten.
Selbst Franzose, merkt man Simons Tellern nicht nur das klassisch französische Handwerk an, sondern durchaus auch, dass er gut in der Welt herumgekommen ist und mit den Produkten, die Berlin und Umgebung zu bieten haben, ohne Frage Einiges köstliches anzustellen weiß. 95 Prozent der Produkte stammen aus dem Umland, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. „Wir nutzen keine Gewürze, die hier nicht wachsen.“ So ersetzt Chili den Pfeffer für den Schärfekick und Verjus die Zitrone für die Säure.
Das Menü ändert sich saisonal und wird stets neu erfunden – mit ein paar konstanten Klassikern in wechselnden Varianten. Mit einem solchen beginnen wir unser Menü. Tartar mit fermentiertem Chili, gepökeltem Eigelb und fermentierter Mayonnaise. Simon ist ein Fan von Fermentation und Einlegen und stellt mit seinen zwei Köchen vieles selbst her, vom fermentierten Kartoffelbrot bis hin zur Miso.
Wir kosten uns durch die bunten Vorspeisen, die verschiedener und köstlicher nicht sein könnten. Besonderes Highlight, optisch wie geschmacklich, ist die Rote Bete Gazpachuelo mit gerösteten Nüssen und schwarzer Kaki, deren Farb- und Geschmackskombination ein Kunstwerk für alle Sinne ergibt. Nicht zuletzt aufgrund der von Fernandas Mutter handgetöpferten Teller.
Als besonderes Highlight erwartet uns beim Hauptgang ein 50 Tage gereiftes Dry Aged Côte de Boeuf, zu deutsch Hohe Rippe. Der französischer Cut aus lokaler Produktion, wird mit wildem Brokkoli, Misobutter, Buttermais sowie Blaubeerketchup serviert und ist ein Highlight für Fleischfans.
Zum Essen erfreuen wir uns an Fernandas Bier- und Weinauswahl, besonders lecker: Der prickelnde Vin de Soda Brut von Weingut Scheuermann. Nicht außer Acht lassen sollte man im Holly jedoch auch das Wasser. Die sozial eingestellten Fernanda und Simon halten nicht nur regelmäßig wohltätige Aktionen im Restaurant ab, sondern spenden auch pro verkaufter Flasche Wasser einen Euro an wohltätige Organisationen, wie die Berliner Obdachlosenhilfe.
So ist das Konzept der Holly Gastrobar wahrlich in jeder Hinsicht warm und familiär.