Dienstag - Donnerstag: 18.00 - 23.00 Uhr
Freitag & Samstag: 18.00 - 1.00 Uhr
Sonntag & Montag: Geschlossen
Hawker Bar & Kitchen
Schlüterstraße 75
10625 Berlin-Charlottenburg
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Der Name Hawker spielt nicht etwa auf Edward Hoppers „Night Hawks“ an, wenngleich manch Nachtschwärmer sich hier unweit des Savignyplatzes doch äußerst wohlfühlen wird. Inhaberin Patricia Strickland, die teilweise in den USA aufwuchs, fand vielmehr die Bezeichnung „to hawk“ something (im Deutschen verhökern) ansprechend. Dabei trifft diese eher umgangssprachliche Bezeichnung gewiss nicht auf diesen wahnsinnig charmanten Ort zu. Im Gegenteil: auffallend viel Liebe fürs Detail stecken im stilvoll-lässigen Ambiente und Design.
Perfekt ausgeführte Klassiker, als auch eigene Cocktails, wie „Shady Lady“, in Anlehnung an „White Lady“, sowie die vorzügliche Küche von Chef Sibu aus Cape Town und Patissier Matthew aus London, zeigen, dass das Bar & Kitchen Konzept zu gleichen Teilen mit Anspruch bedient wird. Hier stimmen Essen und (!) Drinks.
Das gesamte Team, die charmante Gastgeberin Judy sei hier unbedingt noch erwähnt, versteht es den Claim „Made for good times“ mit Freude, Kompetenz und ganz ohne Attitude umzusetzen. Ursprünglich als Ausstellungsfläche für Künstlerin Trixie Lightner gedacht, aber mit Gastronomiekonzession, kam die Idee von Patricias Tochter: „Lass uns doch damit was machen, eine Bar…“ „Gut, aber wenn’s Drinks gibt, dann soll auch gutes Essen dazu“, ergänzte die Mutter.
So wurden die schönen Räume zum upscale-gastro-Venue mit high-end-Kunst, anstatt reiner Ausstellungsfläche.
Eine Galerie, in der ab November ausschließlich Kunst und Design gezeigt wird, entsteht gerade vis à vis in der Schlüterstraße 5.
Im Hawker wird deutlich, was es bedeutet, sich jedem Detail zu widmen.
Aufmerksam gewählte Musik und Beleuchtung, archaische Materialien wie altes Holz, handgefertigte Fliesen und gravierte Bronzeguß-Tischplatten, nachhaltig produzierte Stühle aus Dänemark, eigens produzierte Steinbänke, im Grunde alles was das Interior ausmacht, verdeutlicht, dass das Hawker als Klassiker, in dem Patina entstehen soll, entstanden ist.
Nicht als next trendy place to be. Leinen, statt Stoffservietten, Holztabletts und Designer Geschirr ergänzen das „made to last“ Konzept.
Ebenfalls zum Verweilen entworfen, die Terrasse. Metallstühle im 60s Design, riesige, eigens angefertigte Baumkübel mit umher laufendem Tresen unter Birken und Ahorn und ein großer alter Blumentisch aus Amsterdam schmücken die begrünte Außenfläche zusätzlich, deren Lichter am Abend locken und ein wenig an New Yorks Gastro-Beleuchtungskonzepte erinnern.
Ein weiteres Highlight sind die WAV Arbeiten der Künstlerin Trixie Lightner, in denen für sie prägende Musikstücke vom Auditiven ins Visuelle umgesetzt wurden. Die Tonspur von David Bowies „Heroes“ etwa, passt natürlich perfekt nach Berlin. Einige der gegossenen Bronzetische tragen Gravur wie z.B. „When I throw up, would you hold back my hair?“ was die Inhaberin als Liebeserklärung versteht, oder ein Bronzeguß-Podest, mit der Gravur „Voluntary Outcast“, welcher mitunter bereits als „Bühne“ zum Einsatz kam.
Manch ein Singer-Songwriter performte hier bereits mit der Gitarre, es können auch gern noch mehr werden. Aber spontan soll es bleiben, wenn es sich aus der Stimmung ergibt. Überall gibt es etwas mit Bedeutung zu entdecken. Das gilt ebenso für die Küche. Das dünne Knusperbrot mit hausgemachter Kräuterbutter, welches zu Beginn des Abends gereicht wird, passt perfekt zum Cocktail. Patissier Matthew hat seine Sauerteig-Mutter eigens aus London mitgebracht.
Chef Sibu ist ein leidenschaftlicher Koch, kocht mit ausschließlich hochwertigen Produkten in Bio-Qualität und weiß, wie er internationales Comfort Food lustvoll in die heutige Zeit bringen kann. Serviert werden mitunter amerikanische Klassiker, aber mit Twist. Alles, wirklich alles, wird hausgemacht. „Als Kind der 70`s in San Francisco, war „chic ausgehen“ nicht alltäglich und ich erinnere mich wie meine Ma sich einen Shrimp Cocktail gönnte. Solche Old School Classics wollte ich wieder beleben. Nicht völlig dekonstruiert, wie das heute überall beliebt ist, sondern saubere Produkte, alte Rezepte, nur eben etwas in die Neuzeit gebracht."
Wir sind begeistert von diesem anglo-amerikanischen Vorspeisen-Klassiker. Frische Bio-Shrimps, knackiger Caesarsalad (mit knusprigem Bresaola statt Speck) sowie eine klassische amerikanische Cocktailsauce ergeben ein einfaches und doch köstliches Gericht. Gleiches gilt für das traumhaft knusprige Gemüse-Tempura oder Chef Sibus Spezial-Arancini mit Jollof Reis, die perfekt gewürzt sind.
Mit dem Cabernet Sauvignon 'Director's Cut' trinken wir zu unseren saftigen Burgern (natürlich mit buttrigen, hausgemachten Buns und Bio-Rindfleisch) einen köstlichen Roten von Francis Ford Coppolas Weingut in Kalifornien. Dazu werden – ganz klassisch eben – original Belgische Fritten und ein knackig-leichter Slaw gereicht mit zweierlei Hausdips serviert. Üppig und hausgemacht sind auch die Nachspeisen: Apple Pie, Red Velvet Cake, Lemon Meringue Pie dürfen natürlich keinesfalls fehlen im Reigen der Anglo-Saxon Desserts. Delikat auch das Ice-Cream Sandwich aus Butterkeksen mit Limetteneis und Matcha.
Man trinkt, speist und weilt hier wahrlich wie ein Hollywood-Star incognito. Wenn Hawker Bar & Kitchen kein Hot Spot wird, dann wissen wir auch nicht.