Der erste deutsche Guide Michelin erschien bereits im Jahr 1910. Nach beiden Weltkriegen wurde der renommierte Hotel- und Restaurantführer 1964 in Deutschland wiederbelebt. Die höchste Bewertung von drei Sternen wird dabei nur äußerst selten vergeben. Erstmals seinerzeit 1980 an Eckart Witzigmann für sein Münchener Restaurant Aubergine. Auch Berlin hat mit dem Restaurant Rutz nun bereits seit 2020 eines jener höchstdekorierten Spitzenlokale vorzuweisen.
Jene konnte es bei der diesjährigen Verleihung am 26. März 2024 erneut verteidigen. Wie schon in den vergangenen Jahren kam Berlin auch in diesem Jahr gut weg, ist es doch kein Geheimnis, dass unsere liebsten Gastronom*innen fleißig, durchdacht, kreativ und auf höchsten Niveau arbeiten: Ganze 28 Sterne gingen bzw. blieben in der Summe in 21 Restaurants in der Hauptstadt.
Neue Zwei Sterne gab es für Berlin zwar nicht, die Auszeichnung für folgende Restaurants wurde allerdings bestätigt: Das Facil am Potsdamer Platz, das Horváth in Kreuzberg, die Dessert-Bar Coda Dessert Dining in Neukölln und das Lorenz Adlon Esszimmer im Hotel Adlon sowie das Tim Raue unweit der Friedrichstraße.
Neu in der Riege der 1-Sterne-Restaurants ist das Neuköllner Hallmann & Klee, das neben seiner Küche auch für das sehr schöne Ambiente gelobt wurde. Weiterhin dabei ist das bei uns allzeit beliebte Bonvivant Cocktailbistro in Schöneberg. Weitere 16 Restaurants konnten ihre Sterne behaupten: Das kleine aber feine Bandol sur mer in Mitte, das klassisch-moderne Bieberbau, das vegetarische Cookies Cream, das radikal-reduzierte Ernst, das Faelt von Björn Swanson, das Golvet sowie das Hugos hoch über den Dächern der Stadt, das französisch inspirierte Irma la Douce, das brutal-lokale Nobelhart & Schmutzig, das levantinische Prism sowie das Kreuzberger Restaurant Tulus Lotrek, das Bricole in Prenzlauer Berg und die Skykitchen hoch über den Dächern von Berlin.
Die Michelin-Tester*innen agieren anonym und verdeckt, wodurch die Methoden und Anforderungen rund um die Sterne-Verleihung intransparent sind. Diese Vorgehensweise gerät regelmäßig in die Kritik. Vor allem hinsichtlich der zum vierten Mal verliehenen Grünen Sterne ist diese umso nachvollziehbarer. Durch jene möchte der Guide Michelin „vorbildliche Initiativen und konkrete Maßnahmen [und] eine Philosophie der Nachhaltigkeit“ belohnen, wie es auf der Website des Guide Michelin lautet.
Mit einem Grünen Stern ausgezeichnet wurden in diesem Jahr das zero-waste-Restaurant Frea und das Bandol Sur Mer. Auch das Horváth, das Nobelhart & Schmutzig, das Rutz sowie das Tisk konnten sich hierfür qualifizieren. – Creme Guides gratuliert allen Restaurants und Köch*innen für die Auszeichnungen!