Dauerhaft geschlossen!!!
Duke Restaurant
Nürnberger Straße 50-55
10789 Berlin-Wilmersdorf
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Viel hat der beeindruckende Bau aus den 20er Jahren, in dem sich heute das Restaurant Duke, befindet bereits gesehen. Bis in die Dreißiger hinein tanzte hier alles, was in Berlin Rang und Namen hatte – zunächst im berühmten Ballsaal Femina mit Tischtelefonen und Saalrohrpost, später dann in der Badewanne, dem angesagtesten Jazzclub der Stadt.
In den Siebzigern folgte die wohl bekannteste Diskothek Berlins, der Dschungel, in der Stars wie Frank Zappa, David Bowie, Carlos Santana, Iggy Pop oder Barbra Streisand die Nächte durchfeierten. 2007 zog dann das Ellington Hotel und mit ihm das Fine-Dining Restaurant Duke ein.
Rein äußerlich hat sich seit unserem ersten Besuch vor vier Jahren nicht viel verändert. Die Wände sind an Stelle von Weiß neuerdings in ein warmes Beige getaucht und die große Fensterfront hat halbhohe elegante Vorhänge erhalten, ansonsten alles beim Alten.
Restaurantleiterin Jessica Kleinert begrüßt uns gewohnt herzlich und Chefkoch Florian Glauert und sein Team sind bereits emsig in der offenen Küche beschäftigt und richten die ersten Gänge an. Hannes Hinz aus dem Service offeriert Crement und erklärt die Karte: Spargel, Menü und à la Carte wird derzeit serviert.
Wir entscheiden uns für 3- und 5-Gang Menü, werfen einen Blick auf die weitläufige Terrasse im Innenhof, die seit einiger Zeit auch mit einem Dach wetterfest gemacht werden kann und fiebern hungrig dem Werk der Küche entgegen. Viererlei Brot, darunter auch ein exzellentes Krustenbrot, stillen den ersten Hunger.
Sommerlich grüßt das Küchenteam vom Duke zunächst mit einem sehr feinen lauwarmen Smoothie aus rote Beete, Ingwer und Zitronengras, kreativ serviert in einem Bügelverschluss-Fläschchen mit Strohhalm. Vergleichsweise elegant folgt ein Amuse Bouche von karamellisierter Entenlebercreme mit Apfelgelee, Calvados Gel und Pumpernickelstaub.
Wunderbar leicht und genau nach meinem Geschmack ist der folgende erste Gang: Marinierter Hamachi mit Dill, Meerrettich und Pampelmuse sowie einem mit Senfkörnern verfeinerten Gurkensud. Perfekt geschnitten hat der rohe Fisch dabei ausreichend Zeit, sich mit der Gurke zu vereinen und sein volles Aroma zu entfalten. Sehr gekonnt!
Der Zwischengang, ein "Uckermärker Onsen Ei" mit Bärlauch, geräucherten Erdnüssen und Kartoffeln, knusprig und cremig, sowie ein lauwarmer Tatar vom Hummer mit dem wunderbaren Namen "Chanel No. 5", begeistern uns gleichermaßen. Orange, Rose, Bergamotte und Jasmin erweisen dem Parfum gemeinsam mit Veilchen, Tonkabohne, Vanille und Zimtrinde auf dem Teller die Ehre. Zauberhaft!
Geschmortes Müritz Lamm in Miso-Jus mit Buchenpilzen, Edamame und Japanrettich werden ebenso wie mein dry-aged „Miéral Schwarzfederhuhn“ mit Artischocke, Taggiasca Oliven und Jus von gesalzenen Amalfi Zitronen freudig als Hauptgang in Empfang genommen und wechselseitig als äußerst rund und gelungen gelobt. Eine zarte Thymianblüte verschwindet zuletzt vom Teller und hinterlässt einen Hauch von Frühling in der Nase.
Während die Begleitung sich noch an Rhabarber mit Mango, Shiso Sud und Reis-Eiscreme erfreut und wenig später Käse & Brot vom Maître Affineur Waltmann folgen lässt, erzähle ich von Auszeichnungen wie "Aufsteiger des Jahres 2013 der Berliner Meisterköche" oder bis zu 16 Punkten im Gault&Millau, die das Restaurant Duke in den zurückliegenden Jahren bereits erkocht hat.