Montag bis Mittwoch 12-15 Uhr und 17.30-23.30 Uhr
Donnerstag 12-15 Uhr und 17.30-0 Uhr
Freitag 12-16.30 Uhr und 17.30-0 Uhr
Samstag 11.30-16.30 Uhr und 17.30-0 Uhr
Sonntag 11.30-16.30 Uhr und 17.30-23 Uhr
Coccodrillo
Veteranenstraße 9
10119 Berlin-Mitte
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Lange war es still auf dem Weinberg in Berlin Mitte, seit das Nola’s im Dezember 2021 endgültig seine Pforten schloss. Doch mit einem Knall ist vor zwei Wochen wieder Leben in die Räumlichkeiten eingekehrt. Hier liegt nun das Coccodrillo, Teil der französischen Big Mamma Group, welche italienische Restaurants in Frankreich, Großbritannien, Spanien und nun auch, unter dem neuen Konzept „Big Squadra“, Deutschland betreibt. Angefangen vor zwei Monaten mit der Eröffnung der von Flower-Power geprägten Giorgia Trattoria in München, ist die Squadra nun auch in Berlin gelandet.
Das Konzept von Big Squadra ist schrill, bunt und macht Spaß. Wir würden sagen: Mut zum Kitsch. Alban De Stoppani, Operations Manager im Coccodrillo, beschreibt es liebevoll: „Es ist als hättest du von deiner Großmutter eine große Villa am Gardasee geerbt, aber du bist jung und etwas verrückt, also packst du jede Menge Farbe, Lichter, Spiegel und mehr hinein.“ Das fühlen wir- Der Hauptraum des Restaurants ist elegant geschwungen, offene Glastüren führen auf die ausladende Terrasse, von wo aus man den Park am Weinberg überblickt. Stolze Bausubstanz trifft hier auf knallige Rottöne, Neonreklame, alte Werbeposter der Marke Fiorucci und vieles mehr.
In Zeiten, in denen die Liebe zum Neon Look der 80er Jahre wieder hochgehalten wird, zentriert das Coccodrillo diesen und serviert zeitgleich authentische, italienische Küche auf buntem Geschirr, welches, vielleicht abgesehen von den busenförmigen Cocktailgläsern, auch bei Nonna im Regal stehen könnten. Daher sind wir direkt begeistert, als wir voller Erwartungen, passend in Hawaiihemd und Blumenrock gekleidet das Restaurant betreten.
Wir starten stilecht mit einem Aperol Spritz, der auch farblich wunderbar ins Ambiente passt. Die Karte bietet eine bunte Auswahl an Vorspeisen und ist bei den Hauptgerichten originalitalienisch nach Primo Piatti, Pizza Napoletana und Secondi Piati aufgeteilt. Wir wählen zunächst nur die Vorspeisen: Arancini di Riso, also sizilianische, frittierte Risotto Bällchen und den 250g schweren la Grande Burrata, bei dem es sich gerüchteweise um den cremigsten der Stadt handeln soll. Wir werden nicht enttäuscht.
Die verwendeten Zutaten kommen aus kleinen italienischen Produktionen, mit denen die Gruppe teilweise seit ihrer Gründung zusammenarbeitet und teils exklusiv beliefert wird. Täglich frisch selbstgemachte Pasta und Pizza, sowie Eiscreme ergänzen diese Zutaten und fügen sie zum authentischen Gaumenerlebnis zusammen, welches sich uns im Coccodrillo präsentiert.
Fast schon gesättigt von den Vorspeisen, gehen wir zum Hauptgang über. Zugegeben, hier können wir nicht mit der italienischen Tradition mithalten, stellen doch die Primi Piatti eigentlich den Zwischengang dar. Wir wissen aber schon, dass wir ins die Secundi Piatti fürs nächste Mal aufheben müssen, so verlockend das Rindercarpaccio oder der Fisch für zwei auch klingen. Ich entscheide mich also für die Sexy Paccheri Pasta, mit einem Ragout aus Fenchel Salsiccia, meine Begleitung wählt die Pizza Nonna Norma, belegt mit frittierten, knusprigen Auberginenscheiben. Reichhaltig, saftig, köstlich.
Auch wenn wir bereits an unseren Grenzen angekommen sind, für ein Dessert ist immer Platz. Während mir gegenüber ein wunderschön präsentierter Käsekuchen mit Fruchtcoulis serviert wird, wähle ich einen Tiramusi, als leichtere Variante. Besnders gut gefällt mir bei diesem, dass er direkt von der Bedienung mit einer Kelle aus der Form in ein Schälchen gelöffelt wird, was dem Ganzen ein sehr heimeliges Gefühl verleiht. Es ist diese Mischung aus verrücktem Design, liebevollen Gerichten und persönlichem Service, der das Coccodrillo ausmacht und uns begeistert in die Nacht entlässt.