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Berlinische Galerie Unser Sommerspecial der Berliner Kunst-Institutionen

Mittwoch, 16. Juni 2021
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Mittwoch bis Montag 10:00–18:00
Dienstag Geschlossen

Adresse

Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin
.Anfahrt planen

Kontakt

...
+49 (0)30-789 02-600
.berlinischegalerie.de

Als nächste Berliner Kunstinstitution widmen wir uns der Berlinischen Galerie, und zwar aus gleich mehreren Gründen. Auch ganz ohne Kunst ist der im Jahr 1965 erbaute Kubus, der früher als Glaslager genutzt wurde, mit seinen schwebenden Treppen und unendlich vielen Blickwinkeln nicht nur für architektur- und fotografieaffine Besucher:innen spannend.

Seit der Eröffnung im Jahr 2004 (die Berlinische Galerie ist eines der jüngsten Museen der Hauptstadt) ist es mit seiner ungeheuren Diversität an präsentierten Kunstformen ein absoluter Besuchermagnet, vor allem auch für jüngeres und internationales Publikum.

Mit lokalem Fokus aber internationalen Anspruch wird hier Berliner Kunst gesammelt, die ab dem Jahr 1870 entstand, unter anderen Dada Berlin, die Neue Sachlichkeit und Osteuropäische Avantgarde. Ein weiterer besonderer Fokus liegt außerdem auf Fotografie, Architektur​ und Künstler-Archiven.

“Weltweit einzigartig ist der umfangreiche Archivbestand zur Berliner DADA-Bewegung, der aus den Nachlässen von Hannah Höch, der Collagen-Künstlerin und einzigen Frau im Kreis der Berliner Dadaisten, sowie von Raoul Hausmann, dessen Wirken als „Dadasoph“, Tänzer, Fotomonteur, Lautdichter, Fotograf und experimenteller Ingenieur dokumentiert ist. Von besonderer Bedeutung sind auch die Überlieferungen von Künstler*innen, die im Nationalsozialismus bedroht, verfolgt und in die Emigration gezwungen wurden, wie etwa Lotte Laserstein oder Issai Kulvianski.”

Tabea Blumenschein, Dixie Marine, 1995,  Townes  Shoko Kawaida  Harald Blumenschein
Ohne Titel (Hannah Hch mit Til Brugman und Katze Ninn in Den Haag, Niederlande  Schenkung aus Privatbesitz, Rainer Koenig, Berlin
Nan Goldin, Siobhan in my mirror, Berlin, 1992,  Nan Goldin, Courtesy Marian Goodman Gallery

Ganz aktuell gibt es zum Beispiel zu sehen “Anything Goes“, Berliner Architekturen der 1980er Jahre und “Schau mich an!“ Frauenportraits der 1920er Jahre. Ein Dauerbrenner Tipp für Zuhause ist auch der virtuelle Videoraum, in dem Highlights aus den vergangenen Jahren kombiniert mit neuen Positionen gezeigt werden – sehr sehenswert!

Unser momentanes Lieblingsprogramm ist aber mit Abstand den Volontär:innen (!) der Berlinischen Galerie geschuldet, nämlich das Onlineprojekt “Out und About“, in dem Fotografien, Gemälde, Arbeiten auf Papier und Filme aus der Sammlung auf ihre “queeren Lesbarkeiten untersucht” wurden. Es geht also um queere Sichtbarkeiten in der Sammlung der Berlinischen Galerie!

Denn richtig, wir haben Juni, also Pride Month. Juni ist der Monat in dem in Erinnerung an den Stonewall-Aufstand von 1969 weltweit Demonstrationen und Veranstaltungen wie der Christopher Street Day stattfinden, um auf die Rechte der LGBTQA Community aufmerksam zu machen.

Und da es viele Werke in der Sammlung der Berlinischen Galerie gibt, die auf direkte oder indirekte Verbindungen zu queeren Themen aufweisen, sei es, weil die Künstler:innen Teil der Szene sind oder waren oder in ihrer Kunst Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierung verhandelt werden, handelt es sich um eine hochspannende Zusammensetzung. Insbesondere weil die Künstler:innen im Verhältnis zu ihrem Kunstwerk genauso eine Rolle spielen, wie die gesellschaftlichen und historischen Verweise auf queere Lebensrealitäten.

Mit dabei sind unter anderen die amerikanische und für immer mit New York verbundene Fotografin Nan Goldin (*1953), die weiter oben erwähnte DADA Künstlerin Hannah Höch (1889–1978), die 2020 verstorbene Berliner Punk-Ikone und Schauspielerin Tabea Blumenstein, aber auch der Maler und Bildhauer Rainer Fetting, der zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Gegenwart zählt und Teil der Berliner “Neue Wilde“ Kunstbewegung aus den 80er Jahren war.

Da das Team der Volontär:innen hauptsächlich aus weißen Cis-Personen besteht, hat man sich externe Autor:innen eingeladen, die sich zusätzlich mit den ausgewählten Objekten auseinandergesetzt haben und so mit ihren Beiträgen das Projekt nicht nur bereichert und ergänzt, sondern damit auch vervollständigt haben. Rein eurozentrische Sichtweisen haben schon lang nichts mehr im Kunst- und Kulturbetrieb zu suchen, also vielen Dank hierfür an die Berlinische Galerie und ihre fantastischen Volontär*innen!

Happy Pride y’all!

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