Diese Frau versteht etwas von Geschmack. Kunst! Gastgeben! Schokolade! Die Bildhauerin, Künstlerin und Gastronomin Kristiane Kegelmann verfolgt viele Professionen. Und jede von ihnen mit Anspruch. In Berlin kennt man die gelernte Patissière insbesondere für ihre außergewöhnlichen Pars Pralinen.
Sie als Süßigkeit zu bezeichnen, würde ihnen nicht gerecht, vielmehr sind sie aus einem künstlerischen Prozess heraus entstanden. Da der künstlerische Prozess sich aber auf andere Bereiche verlagert hat, sieht Kegelmann ihre Pralinen nun aber auch als ein handwerkliches Produkt. Überhaupt: Das Handwerk. Mit ihren Händen zu arbeiten, das Material zu spüren und mit ihm umzugehen, das habe sie schon immer in den Bann gezogen, sagt sie.
Neben dem Handwerk pflegt Kegelmann den Genuss: „Meine Passion zum Essen war schon immer da. Ich habe alles Geld immer in Essen gesteckt“, verrät sie uns im Interview. „Ich finde es unheimlich interessant, sich mit Geschmack auseinanderzusetzen.“
Dabei ginge es in ihrem Pars Restaurant im Prinzip gar nicht um Pralinen. Eher begreife sie es als ganz eigenes Projekt – mit ihren Pralinen als einen Teil des Abends, „aber sie sind jetzt nicht die Hauptrolle.” Und da ist das Theater nicht mehr weit. Irgendwie sei ein Restaurant selbst auf eine gewisse Weise ein Werk. Das Dinner als Performance Kunst gewissermaßen.
Kegelmann verstehe sich als Initiatorin für einen Raum, in dem Geselligkeit herrscht und in dem Menschen satt werden – seit neuestem auch mit einem a-la-carte-Konzept. „Das Essen, die Küche in unserem Restaurant, die Pralinen, meine Kunst – das alles existiert parallel.”
Dabei setze sie statt auf Egos lieber auf ein harmonisches Miteinander und kreative Freiheit. Daher umgebe sich die Gastgeberin in ihrer Arbeit gern mit Frauen: „Das kommt bei mir ganz intrinsisch zustande, weil ich es mag, wenn Menschen feinfühlig sind und Zwischenebenen lesen können. Es gibt so viele Frauen, die wahnsinnig tolle Arbeit leisten und trozdem immer noch viel zu wenig Raum erhalten.”
Daher könne sich Chefköchin Alina Jakobsmeier kreativ frei entfalten. Vermutlich gelingt ihr das auch deshalb so gut, weil sie deren Arbeit so sehr schätzt: „Diese Finesse und diese Präzision”, beginnt sie zu schwärmen, „Alina versteht es, eine Feinheit auf den Teller zu bringen, ohne verspielt oder kitschig zu sein.”
Kegelmann lebt seit 2015 in Berlin und schätzt die künstlerische und kulturelle Vielfältigkeit der Stadt. Aber auch ihre Berliner Lieblingsorte demonstrieren natürlich ihren ausgezeichneten kulinarischen Geschmack.
Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!
Der langgezogene See mitsamt seiner malerischen Parkfläche liegt tief im Berliner Westen. Seit einem Jahr wohnt die Wahlberlinerin in der Nähe des Lietzenseeparks und liebt diesen Ort sehr. „Ich wusste davor gar nicht, wie idyllisch es in der Stadt sein kann.“
Lietzenseepark |
Wundtstraße 40 | 14057 Berlin-Charlottenburg
Das Kino International in der Karl-Marx-Allee ist bereits seit seiner Eröffnung im Jahr 1963 eine echte Institution und wurde in der DDR als Premierenkino genutzt. Kegelmann bewundert es insbesondere für seine eindrucksvolle Architektur: „Der Raum. Die Atmosphäre. Es ist einfach ein wunderbares Kinoerlebnis.“
Kino International |
Karl-Marx-Allee 33 | 10178 Berlin-Mitte
Selbstredend liebt es die Künstlerin Ausstellungen anzuschauen, ganz besonders die wiedereröffnete Neue Nationalgalerie hat es ihr angetan: „Eine wunderbare Architektur!“ Zuletzt hat sie dort oben im Foyer eine Videoarbeit von Lucy Raven gesehen, die sich „ganz wunderbar in den Raum einfügt.“ Darin setze sich die amerikanische Bildende Künstlerin mit Kraft und Druck von Materialität auseinander.
Neue Nationalgalerie |
Potsdamer Straße 50 | 10785 Berlin-Tiergarten
Das Garden-to-Table-Bistro Parg von Hannes Broecker und Claude Schötz in Gerswalde in der Uckermark steht für bodenständige Gerichte aus frischesten Zutaten, die direkt aus dem Garten vor der Haustür stammen. Für das Projekt des Jaja-Teams kann sich Kegelmann sehr begeistern: „Es ist ein wunderbarer Ort und das Team ist eh toll! Es lohnt sich auf jeden Fall im Sommer einmal dort hinauszufahren.“
Parg |
Dorfmitte 11 | 17268 Gerswalde
Ihr eigenes Restaurant darf in ihrer Liste an Berliner Lieblingsorten natürlich keinesfalls fehlen. „Schon alleine dieser wunderschöne Raum mit seiner Stimmung. Ich freue mich jeden Tag wieder dort zu sein!“ Zudem schwärmt Kegelmann von den Speisen ihrer Chefköchin: „Sie sagt immer, sie möchte, dass der Gast sich umarmt fühlt und ich finde, das transportieren die Speisen auch!”
Pars Restaurant |
Grolmanstraße 53 | 10623 Berlin-Charlottenburg
Für seine Stimmung schätzt Kegelmann auch das Nobelhart & Schmutzig. Hier habe sie schon viele schöne entspannte Abende genossen. Seit April gebe es auch dort ein etwas kleineres und günstigeres Menü. „Also könnte man dort immer wieder mal vorbeischauen.“
Nobelhart & Schmutzig |
Friedrichstraße 218 | 10969 Berlin-Kreuzberg
Das Stadtbad Charlottenburg liebt die Gastronomin insbesondere für seine wunderbare Architektur. Die Alte Halle direkt hinter der Deutschen Oper bietet Badegästen dank des Baus im Jugendstil und den großen Wandbildern eine sehr besondere Atmosphäre, während man im 25-Meter-Becken seine Bahnen zieht.
Stadtbad Charlottenburg |
Krumme Straße 10 | 10585 Berlin-Charlottenburg
Die Rum Trader eröffnete Hans Schröder bereits 1976 und ist damit Berlins älteste Bar. Hier erlebt man das einzigartige Feeling des alten West-Berlins, exzentrische Persönlichkeiten eingeschlossen. Kristiane Kegelmann schätzt die Rum Trader Bar in Wilmersdorf vor allem für ihre Stimmung und die guten Drinks: „Das ist eine wunderbare, ganz kleine Cocktailbar.“
Rum Trader |
Fasanenstraße 40 | 10719 Berlin-Wilmersdorf
Die Johann Bäckerei hat ebenso wie das Pars Restaurant am 19. November 2022 eröffnet. „Ich liebe die Johann Bäckerei in Schöneberg. Seine Produkte sind einfach unfassbar gut und es ist dort gleichzeitig so charmant. Alle sind super nett, einfach super sympathisch und die Waren sind qualitativ hochwertig.“
Johann Bäckerei |
Gleditschstraße 47 | 10781 Berlin-Schöneberg
Die kleine Speciality Kaffeebar mit charmantem Retro-Flair am Maybachufer mag Kristiane Kegelmann für deren Kaffee und die schönen Plätze: „Ich liebe Populus Kaffee in Neukölln, weil es einfach ein wunderbarer Kaffee ist, gleichzeitig sitzt man so gemütlich dort am Ufer.“
Populus Coffee |
Maybachufer 20 | 12047 Berlin-Neukölln