Sehenswürdigkeiten
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Alter Garnisonfriedhof
Kleine Rosenthaler Str. 3
10119 Berlin-Mitte
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Berlin ist eine Schatzkammer für Entdeckungen. Egal wie lange man hier lebt, es gibt immer noch etwas Unbekanntes aufzuspüren. Unzählige Male war ich an der langen Mauer in der Rosenthaler Straße bereits vorbeigelaufen, doch erst kürzlich habe ich mal einen Blick dahinter geworfen. Friedhöfe haben ja immer eine besondere Energie, aber hier so mitten in der Stadt, mit Jahrhunderte alten Grabsteinen unter hohen Bäumen und der magischen Ruhe, ist sie ganz besonders spürbar.
Der Alte Garnisonfriedhof im Bezirk Mitte ist der älteste Militärfriedhof Berlins. Es gibt ihn seit der Gründung Preußens und erst seit 1947 wird er nicht mehr für Bestattungen genutzt. Die alte Garnisonkirche, die einst zum Friedhof gehörte, gibt es nicht mehr. Sie wurde, wie so vieles, im Zweiten Weltkrieg zerstört und ihre Überreste 1961 abgetragen. Das noch bestehende Verwaltungsgebäude am Eingang stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Namhafte Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestädte gefunden und Berliner Bildhauer ihnen herausragende Grabdenkmale geschaffen, die den Friedhof zu einem Kleinod unter den historischen Friedhöfen Berlins gemacht haben. Grabdenkmale nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels, David Gillys oder Friedrich Tiecks finden sich hier. Hergestellt zur Blütezeit des Berliner Eisenkunstgusses in den Werkstätten der Kgl. Eisengießerei.
Über Berlins Grenzen hinaus bekannt wurde der Alte Garnisonfriedhof als führende Offiziere um Adolph von Lützow nach 1815 hier ihre letzte Ruhe fanden. Auf den Grabsteinen finden sich bis heute Namen wie von Lützow, Knesebeck, von Holtzendorff oder F. de la Motte Fouqué. Aber auch deren Nachfahren, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ihr Leben einsetzten, sind auf den Grabstellen oder in den Beisetzungsregistern verewigt.
Ganz gleich, ob man sich für die Geschichte des Alten Garnisonfriedhofs interessiert, oder nur die besondere Atmosphäre genießen möchte: Es lohnt sich hier vorbeizuschauen. Am besten in den frühen Abend- oder Morgenstunden, wenn die Sonne ihr schönstes Licht wirft.
